Erläutern Sie anhand eines Beispiels, dass die modellhafte Beschreibung der Schießeinlage durch eine Bernoullikette unter Umständen der Realität nicht gerecht wird.
(2 BE)
Lösung zu Teilaufgabe 1b
Zufallsexperiment im Sachzusammenhang beurteilen
In der Realität beeinflussen menschliche Verhaltensweisen aber auch äußere Einflussfaktoren sportliche Wettkampfsituationen wie das beschriebene Biathlon Einzelrennen.
Die Kombinationssportart Biathlon erfordert ein hohes Maß an Ausdauer und Konzentration. Beispielsweise könnte die Konzentration eines Biathleten durch einen ersten Fehlschuss negativ beeinträchtigt werden, sodass die Tefferwahrscheinlichkeit für die darauf folgenden Versuche möglicherweise geringer wäre. Im für den Schützen positiven Sinne könnte ein erster Treffer eine mögliche Wettkampfnervosität des Biathleten abmildern und so zu einer höheren Trefferwahrscheinlichkeit für die darauf folgenden Versuche führen. Auch könnte der Biathlet durch ein äußeres Ereignis (Verhalten des Publikums, Erfolg/Misserfolg eines Konkurrenten, günstiges/ungünstiges Wetter) in seiner Konzentrationsfähigkeit beeinflusst sein, was sich als schwankende Trefferwahrscheinlichkeit während des Schießens bemerkbar machen könnte.
Eine Bernoullikette setzt eine konstante Trefferwahrscheinlichkeit voraus. Menschliche Verhaltensweisen und äußere Einflussfaktoren, welche zu Schwankungen der Trefferwahrscheinlichkeit führen, sind gerade in sportlichen Wettkampfsituationen nicht auszuschließen. Deshalb wird die modellhafte Beschreibung der Schießanlage durch eine Bernoullikette unter Umständen der Realität nicht gerecht.